Haus in Künstlerhand
„ Das Haus ist jetzt in Künstlerhand. Die Heimat der Künstlergruppe Heuchel Klag. Christian Heuchel ist der neue Hausherr. Der Umbau mit den Künstlern beginnt“
Fortune
Werk-Portfolio Freie Kunst
Werk-Portfolio Freie Kunst zur Unterstützung des Kulturschaffens Rheinland Pfalz in der Corona-Krise
KÜNSTLER SEIN
Die Grenzen zwischen Architektur, Kunst und Design verschwimmen immer mehr. Das Austesten der artverwandten Disziplinen und die Zusammenarbeit mit anderen sind zum Wesen der heutigen Kunstproduktion geworden. Die Arbeit im Team und das Delegieren der Arbeit sind mittlerweile Teil der künstlerischen Reflexion. Marcel Duchamp forderte schon in den 1920er-Jahren den authentischen Kreativwahn zu Gunsten des Alltäglichen einzustellen. Und in den Räumen von Andy Warhols Factory der 1970er-Jahre entstanden Kunstwerke jenseits des Originals ganz autorenlos. Die Idee der „sozialen Plastik“ von Joseph Beuys und das „anything goes“ der Postmoderne brachten dann endgültig die Befreiung. Von da an konnte man eintauchen in die Kunstgeschichte, sich ihrer Meisterwerke selbstbewusst bedienen. Der Künstler ist heute niemandem mehr verpflichtet und so halte ich es beim Nachdenken, beim Planen der Künstlerbücher, bei den Kunst-am-Bau-Projekten, den Architekturskulpturen und Bauten, den städtebaulichen Plänen und nicht zuletzt meinen Gedichten. Was dann am Wegesrand abfällt, sind Gedankenfetzen und Kritzeleien. Aufgemalt auf Bierdeckel oder mit Karton gefaltet: Das Unfertige ist handmade und in situ entstanden. Als spontanes Porträt ist dies im besten Sinne immer authentisch.
Christian Heuchel – bureau Heuchel Klag – im August 2020
mit freundlicher Unterstützung: Burghard BBK
Offene Ateliers 2020
bHK Bellheim: Samstag 19. und Sonntag 20. September 2020 jeweils14:00 –19:00 h
- Offene Ateliers Broschüre als PDF: Homepage_OA_Heft_2020_web
Grußwort »Offene Ateliers 2020«
Sehr geehrte Freundinnen und Freunde der bildenden Kunst,
„Der Mensch lebt nicht vom Brot allein“, dieses ursprünglich aus der Bibel stammende Sprichwort hat in all der Zeit nichts von seiner Bedeutung verloren. Neben den materiellen Erfordernissen gibt es auch in unserer heutigen Gesellschaft ästhetische Bedürfnisse und Werte, die gestillt und gelebt werden. Umgekehrt ist auch festzustellen, von ihrer Kunst allein können die wenigsten der professionellen bildenden Künstlerinnen und Künstler in Rheinland-Pfalz leben. Zentrales Thema für Künstlerinnen und Künstler ist und bleibt daher ihre Einkommenssituation. In der Folge von Corona sind auch Künstlerinnen und Künstler, deren plötzliche Einnahmeausfälle sich nicht so einfach und schnell von den Akteuren vor Ort kompensieren lassen, von finanziellen Einbrüchen mitunter besonders hart getroffen. Mit dem Maßnahmenpaket „IM FOKUS – 6 PUNKTE FÜR DIE KULTUR“ stärkt das Land auch die Bildende Kunst und die Kunstschaffenden in dieser Krisenzeit nachhaltig. Gäbe es die „Offenen Ateliers“ nicht, die der Berufsverband Bildender Künstlerinnen und Künstler (BBK) Rheinland-Pfalz schon seit 1993 jährlich organisiert, müsste man sie jetzt erfinden. Denn dieses Format ist nach wie vor ein wichtiger Baustein zur Einkommenserwirtschaftung von professionellen Künstlerinnen und Künstler – auch in Zeiten von Corona. Neben den Städten und Gemeinden partizipieren auch die ländlichen Regionen von dieser Form des Kunstangebots. Die „Offenen Ateliers“ sind hervorragend in die Kulturlandschaft integriert und erfreuen sich nach wie vor großer
Beliebtheit. Das Land Rheinland-Pfalz unterstützt die „Offenen Ateliers“ im September mit ihrem vielfältigen Angebot für alle, die authentische Erlebnisse im persönlichen Kontakt mit bildenden Künstlerinnen und Künstlern suchen, die sich für künstlerische Produktionen interessieren und die Kunst erwerben möchten und damit sinnlichen Mehrwert in ihr Leben lassen. Dem BBK Rheinland-Pfalz danke ich für die Organisation der 28. „Offenen Ateliers“ ebenso wie den Künstlerinnen und Künstlern für ihre Bereitschaft, ihre Türen zu öffnen und ihre Arbeiten in Ateliers, Werkstätten, Höfen oder Gärten einem breiten Publikum zugänglich zu machen. Ich freue mich auf zwei besondere Septemberwochenenden in Rheinland-Pfalz und Sie sind herzlich eingeladen, von den „Offenen Ateliers“ regen Gebrauch zu machen.
Prof. Dr. Konrad Wolf
Minister für Wissenschaft, Weiterbildung und Kultur