Kunst am Bau
Bonanza
Integrierte Gesamtschule Stromberg 2008
Assistenz: Anna Gödde
Jedes Kind kennt Bonanza, die Geschichte von vier Freunden, die durch das Leben reiten. Ein fundamentales Utensil hierfür ist der Sattel. Mit ihm lenkt man und bekommt bei schnellem Galopp seinen Halt. Der Sattel wird aus Einzelteilen in Edelstahl gefertigt. Die Schweißnähte werden verschliffen. Es gibt keine scharfkantigen Bereiche. Der Edelstahl wird poliert bis er das Aussehen von Chrom annimmt. Über ein Rundrohr ist der Sattel mit dem Fundament verankert.
Fichte Gymnasium Karlsruhe
KORREKTUREN
„Eine Korrektur ist eine nachträgliche Veränderung eines Objekts,
die nur einen kleinen Teil betrifft und als verbessernde Maßnahme dient.“
Die neue Hoffassade wird mit grünlichen Faserbetonplatten verkleidet. Schmale Fensterelemente gliedern die Fassade zum Pausenhof. Sie bringen Tageslicht und Orientierung in die Flurbereiche.
An den vorhandenen Fensterlaibungen werden auf unterschiedlichen Höhen 16 außenliegende Glassbilder à 46 x 46 cm angebracht. Die farbigen Glasflächen sind frei an der Fassade aufgereiht. Die Korrekturen stellen ein freies Ordnungssystem dar. Die Glasbilder bereichern die Geometrie der Fassadenstruktur. Aus unterschiedlichen Blickwinkeln werden die Fassade und die neuen Glasbilder zu sehen sein. Der Blick vom Schulhof und aus dem neuen Treppenhaus zeigt immer wieder überraschende Veränderungen. Im Tagesverlauf verändern Licht und Schatten die Wirkung des Glases. In den Flurbereichen markieren die Glasbilder Fensterelemente gegenüber den Eingängen der Klassenräume. Die schwarz-gelben Korrekturzeichen verändern den Ausblick zum Schulhof.
Für die Gestaltung der Glasbilder wird eine Kunstverglasung (Verbundsicherheitsglas) verwendet. Die Korrekturzeichen werden beidseitig auf die Gläser in Sprühtechnik aufgetragen und wetterfest eingebrannt. Über Glasbeschläge werden die Glasbilder an die vorhandene Fassadenkonstruktion angebracht und gegen Windkräfte gesichert. Beschädigte Glasbilder können ausgetauscht werden. Die Montage sollte durch ein Fassadenbauunternehmen durchgeführt werden.
Wie ein Zodiac-Schnellboot
Wie ein Zodiac-Schnellboot
Der Preis für die Vermittlung visueller Kunst in der Schweiz geht an das Kunsthaus Zug mobil. (Christian Heuchel und Tillmann Klein rheinflügel Architekten)
Ein Museum auf Reisen
Im Rahmen einer Studie setzte sich die Architektengruppe rheinflügel aus Düsseldorf intensiv mit dem Kunsthaus Zug auseinander. Die aus der Kunstakademie Düsseldorf hervorgegangene Gruppe war damals auch mit dem Umbau der dortigen Kunsthalle betraut. Eine breite Diskussion mit rheinflügel behandelte Fragen heutiger Museumsarchitektur und -praxis und untersuchte das Verhältnis von Öffentlichkeit, Raum und Kunst. Wie konnte sich der Leitbegriff des Kunsthauses Zug vernetztes Museum im Fluss räumlich auswirken?
Als eine Antwort entstand das Kunsthaus Zug mobil. Im Auftrag der Stiftung der Freunde Kunsthaus Zug konzipierte rheinflügel einen mobilen Ausstellungsraum. Der in Hamburg und Tschechien eigens angefertigte grosse Container (Länge 12 m) erfüllt die technischen Voraussetzungen, um Werke der Sammlung aufnehmen zu können; er hat eine eigene Klima- und Sicherheitsanlage. Innengestaltung und Lichtführung schaffen attraktive Ausstellungsbedingungen. Die glatte, speziell beschichtete Aussenfläche ermöglicht die künstlerische Bearbeitung. Der bewegliche white cube, eine Weltneuheit, eignet sich für künstlerische, kunstvermittelnde, soziokulturelle oder kunstwissenschaftliche Aktivitäten. Als Container ist er weltweit auf der Strasse, per Bahn oder Schiff transportierbar.
Das statische Mutterhaus verfügt nun seit 2001 über einen zusätzlichen, ortsungebundenen Ausstellungsraum, der bereits 23 Einsätze an unterschiedlichsten Orten im Kanton Zug, in Zürich, im Kanton Baselland und in Göppingen/Deutschland hatte. Diese wurden oft in enger Kooperation mit wechselnden Partnern, Museen, Schulen, Kirchen, Gemeinden, Altersheimen etc. prozesshaft realisiert. Mit dem Kunsthaus Zug mobil geht das Museum zu den Menschen und erforscht die künstlerische Vermittlungsarbeit an ungewohnten Orten: Streetwork Museum. Im Raum Zug hat sich dafür bereits ein eigenes loses Publikum gebildet, das dem Container regelmässig begegnet und sein Konzept kennt. Das Kunsthaus Zug mobil sucht den ortspezifischen Kontakt zur Öffentlichkeit und ist als Container zugleich Metapher der heutigen Globalisierung. Es verkörpert ein verzeitlichtes Museum im Raum des Öffentlichen.
Die bisherigen 23 Einsätze bilden die Stationen einer Reise, ein Work in Progress, das in der vorliegenden Dokumentation dargestellt ist.
Das Kunsthaus Zug mobil wird 2008 im Rahmen der Ausstellung „Junger Architekten und Stadtplaner aus Deutschland international“ am Weltkongresses der Union Internationale des Architectes (Titel Transmitting Architecture) in Turin vorgestellt.
Matthias Haldemann
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Download als PDF [ca. 220kb] jurybericht
YES / NO
Modernisierung Bundessozialgericht in Kassel 2007
YES / NO ist eine Bodenarbeit aus zwei diagonal getrennten Farbflächen. Sie schreibt die Geometrie 10 m x 40 m des Hofes vor der Ahnenhalle fort. YES / NO legt sich als begehbare Platzfläche in das Grün. Für die Beläge ca. 400 qm sind zwei Steinsorten mit kulturhistorischer Bedeutung vorgesehen. Eine schwarze Steinfläche aus Diorit, das Material der Gesetzesstele Hamurabis. Eine weiße Steinfläche aus Marmor „Statuario“, der Marmor für Statuen. Die trennende Diagonale mit einer Länge von 41 lfm. ist aus Edelstahl mit eingelegten Lichtfasern gefertigt. Sie leuchtet nachts aus sich heraus und kreuzt die fußläufige Verbindung zwischen Stadt und Bundessozialgericht.